Dein Selbsttest. Was du mit einem Hamster gemeinsam hast – TEIL 2

artgerecht leben

Wie weit hast du dich bereits von einem artgerechten Leben entfernt? Mach hier den Test! Und deine Selbsterkenntnis in den kommenden Tagen ist dein Startschuss zu mehr Gesundheit und Fitness. 

 

 

DER MODERNE HAUS-HAMSTER. EIN BEISPIEL.

Wir fahren morgens mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. Für’s Fahrrad haben wir oft keine Zeit, weil wir knapp dran sind. Das ist auch der Grund, warum wir uns keine Zeit für ein Frühstück in Ruhe gönnen oder uns selbst zubereitetes Essen mitnehmen.

Während der Autofahrt stresst uns der Verkehr. Ein gehetzter Blick auf die Uhr. Oder wir schauen aus dem Busfenster und sehen in andere hektische Gesichter. Für viele gibt’s auf dem Weg zur Arbeit einen Coffee to go und vielleicht ein Croissant aus der Bäckertüte.

Wir nehmen den Lift ins Büro (erster Blick auf den Schrittzähler, schlechtes Gewissen). Die Beleuchtung ist an, die Klimaanlage auch, alles wuselt bereits. Während wir im Meeting performen, sind wir gleichzeitig am Smartphone erreichbar. Während wir versuchen uns am Bildschirm zu konzentrieren, gehen wir online shoppen oder lassen uns von Live-Tickern auf dem Laufenden halten.

Ablenkungen oder psychischer Stress können durch Zusatzaufgaben, klopfende Kollegen, Unvorhergesehenes, Spannungsfelder im Team, verantwortungsschwere Entscheidungen usw. hervorgerufen werden. Diese müssen wir souverän lösen. Wir konsumieren zwischendurch Kaffee oder Light-Getränke (die haben wenigstens keine Kalorien), die uns wachhalten und pushen.

Mittags gibt es einen Snack in der einen Hand, während wir mit der anderen die Likes des letzten Tweets checken oder Kinder-Fahrdienste organisieren. Die Gesunden unter uns nehmen sich mittags einen Salat mit Topping, Dressing und kleinem Veggi-Wrap. Die Herzhaften einen Döner, oder gehen zum Mittagstisch. Oder wir arbeiten einfach ohne Pause durch.

Nach der Mittagspause folgt das Suppenkoma. Der Stress am Arbeitsplatz macht oft Bauchweh. Vielleicht hilft ein Kaffee?

Nach der Arbeit haben wir die Wahl zwischen High Performance in der Familie, zur pflegebedürftigen Großmutter fahren, uns mit Bekannten zum After Work Drink treffen oder uns auf das wichtige Business Diner vorbereiten. Jedenfalls kann’s spät werden bis wir nach Hause kommen. Auf dem Heimweg brummt die Stadt um uns herum noch immer.

Zweiter Blick auf den Schrittzähler – leider nicht genug (sagt uns das Gerät), aber dafür sind wir trotzdem platt. Zuhause haben wir Glück – es gibt noch ein paar Snacks im Schrank, ein Glas Wein und die Netflix Serie wartet ja zum Glück sowieso immer auf uns.

Während wir „runterfahren“, fernsehen und knabbern, tippen wir. Immerhin sind viele Nachrichten von heute noch unbeantwortet. Oder wir machen das zwischen Kinder-ins-Bett-bringen und dem Haushalt. Ha – wäre doch gelacht!

Irgendwann sagen wir „Alexa, alles aus“ und fallen ins Bett. Weil die Serie fesselnd war, können wir nicht gleich einschlafen und hören deswegen den Meditations-Podcast. Wir sind müde und freuen uns auf’s Wochenende oder den Urlaub. Da machen wir endlich mal nichts! – Uns stressen uns sicherlich nicht mit Sport.

 

DEIN SELBSTTEST

So oder so ähnlich sieht oft unser Alltag aus. Gerade High Performer verlangen sich selbst viel ab. Vergleiche dich mit dem modernen Haus-Hamster in aller Ruhe. Du bist niemandem Rechenschaft schuldig und machst diese Übung für dich allein. Beobachte dich in den kommenden 2 Tagen und notiere dir, was dir an dir selbst zu folgenden Bereichen auffällt:

 

Lebensraum

  1. Bist du überwiegend drinnen oder draußen?
  2. Überwiegt Stadt oder Natur?
  3. Sind die Lichtverhältnisse der Tageszeit angepasst?

 

Bewegung

  1. Suchst du Bewegung im Alltag?
  2. Schätze die Summe deiner aktiven Zeit am Tag (in Stunden).
  3. Fordern  dich deine Bewegungen im Alltag abwechslungsreich (Treppen steigen, längere Strecken gehen, radfahren, Aufgaben für die du Kraft brauchst, etc.)?
  4. Treibst du (darüber hinaus) Sport? Wenn ja, wie oft pro Woche?

 

Ernährung

  1. Nimmst du dir Zeit, für dich selbst zu kochen? Oder kaufst du oft etwas, oder bist abhängig „von dem, was es da gerade gab“?
  2. Isst du mehr als zweimal täglich (alle Getränke außer Wasser und Tee sind genau genommen flüssige Mahlzeiten)?
  3. Isst du in Ruhe und bewusst?
  4. Was und wieviel trinkst du tagsüber?

 

Stresssituation

  1. Beschreibe deine Stresssituation mit gering / mittel / hoch.
  2. Beschreibe sie mit kurzfristig / phasenweise / dauerhaft.
  3. Notiere die Auswirkungen und wie du damit umgehst (Schlafqualität, Nervenkostüm, Verdauung, etc.)

 

Ruhemomente

  1. Wie oft nimmst du dir Ruhemomente und/oder Pausen im Alltag?
  2. Welche Ruhemomente nimmst du dir?
  3. Was konsumierst du in diesen Momenten (Essen, Getränke, Informationen, Musik, etc.)?
  4. Wenn du einfach wünschen könntest – wie sieht der perfekte Ruhemoment im Alltag aus? Er darf ganz einfach und klein sein, damit er theoretisch einfach umzusetzen ist.
  5. Und wie fühlst du dich dabei?

 

 

Wie du bereits weißt, sind das die Schlüssel-Faktoren für ein artgerechtes Leben.

Mach diese Übung mit einem inneren wohlwollenden Lächeln. Es geht nicht darum, dich zu verurteilen. Es ist nicht alles schlecht und auch nicht alles gut.

Nach den zwei Tagen schaust du dir dein Blatt noch einmal in Ruhe an. Du kreist mit einem Stift diejenigen Beobachtungen ein, die du nun bereits als artfremd oder langfristig vielleicht sogar als  schädigend einstufen würdest. Es spielt dabei keine Rolle, ob und wie du etwas ändern kannst. In diesem Moment geht es nur um die bewusste Wahrnehmung. Um eine Erkenntnis.

 

DEINE AUFGABE

Im nächsten Blogartikel bekommst du konkrete Aufgaben zur direkten Umsetzung in deinem Alltag. Diese Aufgaben machst du mindestens 2 Tage lang. Such dir am besten zwei Tage raus, an denen keine außergewöhnlichen Vorkommnisse stattfinden. Sodass du die Aufgaben fokussiert umsetzen kannst. Und dann lass uns sehen, was sich verändert.

Bist du bereit? Wunderbar!

Hier geht’s zu deinen Aufgaben.

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